FREIE PLÄTZE: auf Anfrage

Unser Konzept

Zielgruppe


Die Dreckspatzen“ ist eine Kinderspielgruppe, die für Kinder im Elementarbereich von 3 Jahren bis zum Schulbeginn ausgerichtet ist. Uns ist daran gelegen, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis in der Altersstruktur sowie in der Geschlechterzusammensetzung zu erhalten.


Gruppenleitung


Bei den „Dreckspatzen“ handelt es sich um eine sogenannte Großtagespflegestelle. Als solche sind wir beim Jugendamt des Bezirksamtes Altona registriert. Uns liegt eine Pflegeerlaubnis gemäß § 43 Absatz 1 SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) vor. Dies beinhaltet eine beständige Kooperation mit der Tagespflege Altona.

Zur Zeit sind wir ein Zusammenschluss von zwei Tageseltern. Wir betreuen derzeit insgesamt bis zu 10 Kinder.


Die Spielgruppe der Dreckspatzen existiert seit über 20 Jahren und ist von unserer ehemaligen Kollegin Ute Schwarber gegründet worden.


Takane Stück (geb. 1973) ist 2015 in die Tagespflege eingestiegen, nachdem bereits drei ihrer Kinder die Dreckspatzen besucht haben. Vorher war sie bis zur Geburt ihres ersten Kindes als Diplomingenieurin in einem Architekturbüro tätig.

Sie hat die Qualifikation 160+ absolviert.


Feline Burian (geb. 1994) kam 2020 zu den Dreckspatzen, nachdem sie als ausgebildete Tanzpädagogin in verschiedenen Tanzstudios Kindergruppen geleitet hat.

Sie hat durch ihre pädagogische Vorbildung Qualifikationsstufe 3.


Wir beide besuchen regelmäßig Supervisionskurse und andere pädagogische Fortbildungen und tauschen uns hier mit anderen Tageseltern aus.

Wöchentlich treffen wir uns für eine Teambesprechung.



Gruppenzeiten


Die Spielgruppenzeiten sind von Montag bis Donnerstag jeweils von 8:00 bis 13:30 Uhr.

Die Schließzeiten sind an die Hamburger Schulferien angelehnt und werden zu Beginn des Kinderspielgruppenjahres im August/September bekanntgegeben.

Die Familien haben darüberhinaus die Möglichkeit, über die Behörde zusätzliche Vertretungsangebote wahrzunehmen.

Rund um das Jahr feiern wir Feste, die teilweise auch am Nachmittag stattfinden, wie z.B. das Sommer- oder das Herbstfest.

Neben diesen regelmäßigen Gruppenzeiten wird im Frühsommer eine Wochenendreise für die Familien angeboten.



Lage und Räumlichkeiten


Wir sind grundsätzlich im Freien. Wir nutzen die vielfältigen Möglichkeiten in Rissen abhängig von der Jahreszeit und dem Wetter. Im Sommer verbringen wir zwei Tage der Woche am Wittenbergener Elbstrand und dem angrenzenden Wald. Mittwochs und donnerstags, sowie im Frühjahr, Herbst und Winter an allen vier Tagen, sind wir meist an den Fischteichen und dem Klövensteen unterwegs.


Extra Ausflüge, z.B. in Museen, ins Theater, zum Bauern nach Sülldorf, zur Apfelernte nach Haseldorf oder zur Imkerin finden um das Jahr herum statt.


An allen vier Tagen der Woche steht uns ein Raum in der im Wald gelegenen Senioreneinrichtung „Hanna Reemtsma Haus“ zur Verfügung. Wir nutzen ihn für besondere Anlässe oder auch zum Aufwärmen im Winter. Wir freuen uns über einen guten Kontakt zu den BewohnerInnen in geplanten und ungeplanten Begegnungen. Hier können wir auch das Außengelände mit Spielplatz nutzen, sind aber auch sofort im Wald in der Nähe des Wildgeheges. Wir bewirtschaften auf dem Gelände der Senioreneinrichtung einen kleinen Acker. Die Kartoffelernte im Herbst ist ein wichtiges Ereignis.


Die pädagagische Arbeit


Auf den Jahresrhythmus abgestimmte Themen und Projekte sind der Leitfaden unserer Arbeit, um die Welt mit allen Sinnen zu be-staunen, zu er-leben und zu be-greifen.


Hierbei sollen die motorische Entwicklung und Körperwahrnehmung, Sozialverhalten, Selbstständigkeit, lebenspraktische und schulrelevante Kompetenzen ebenso gefördert werden, wie Naturerleben, Umweltschutz und ökologische Grundwerte.


Jedes Kind kann von den individuellen Fähigkeiten der anderen lernen, die Kinder können sich gegenseitig helfen und jedes Kind soll entsprechend seiner individuellen Möglichkeiten gefördert und zur Schulreife geführt werden.


Eine feste Struktur und Rituale im Tages-, Wochen- und Jahreslauf bieten den Kindern vertraute Sicherheit und Halt.


Hier überschneiden sich Elemente der Natur-, der Waldorf- und Montessoripädagogik.

Beim täglichen Wandern bestaunen und erleben wir die Natur mit allen Sinnen in ihrem Wandel, wie die Gezeiten an der Elbe, aber auch den Wechsel der Jahreszeiten. Wir lernen Temperaturunterschiede, Licht und Schatten, Wachstum und Tod kennen. Beim Bauen, Klettern und Balancieren im Wald üben wir unseren Gleichgewichtssinn und unser soziales Miteinander.

Wiederkehrende Handgestenspiele, Tischtheater, das wöchentliche Brötchenbacken, einige pentatonische Lieder sind Elemente der Waldorfpädagogik.

Experimente sind in der Regel so konzipiert, dass die Kinder sie zunächst unter Anleitung, dann selbständig ausprobieren können. Ganz nebenbei wird die Auge-Hand-Koordination geschult, z.B. beim Perlenauffädeln der Lebensketten, Schneiden und Reißen von Papier. Bei unserem Geburtstagsritual wandert das Geburtstagskind mit der Erde um die Sonne, ein dreijähriges Kind umrundet die Sonne dreimal, ein sechsjähriges Kind sechsmal.


Wir verstehen uns hier als BegleiterInnen, die nicht zuletzt den „angeborenen Sinn für das Staunen“* lebendig halten wollen. Möglichkeiten hierzu erhalten die Kinder im Freien Spiel wie in Angeboten.


*Rachel L. Carson: Magie des Staunens, Die Liebe zur Natur entdecken; Klett-Cotta 2019, S.31




Tageslauf


Unser Tag beginnt gegen 8.00 Uhr, wenn die ersten Kinder eintrudeln. Bis zum Morgenkreis gibt es eine Freispielzeit und parallel Angebote wie Bücherlesen, Mal- und Bastelmöglichkeiten, Arbeiten auf dem Acker etc. Diese Aktivitäten richten sich nach Wetterlage und Projekten im Jahreslauf. Um 9:00 Uhr beginnen wir mit einem Morgenkreis, wenn alle Kinder angekommen sind.

Jeden Morgen werden wiederkehrende Lieder gesungen, es werden die Kinder gezählt und festgestellt, ob jemand fehlt. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Darauf folgen themenbezogene Lieder, Fingerspiele, Tänze, Gespräche und Experimente.

Im Anschluss an den Morgenkreis wandern wir häufig spielend zu einem Frühstücksplatz. Vor dem Frühstück gibt es ein immer wiederkehrendes Frühstückslied. Wir essen immer gemeinsam. Die Kinder bringen ihr Frühstück (ohne Süßigkeiten) im eigenen Rucksack mit.

An das Frühstück schließt sich erneut eine Freispielzeit und das Zurückwandern an den Ausgangsort an.

Bevor die Kinder abgeholt werden, gibt es wieder einen gemeinsamen Schluss mit Lied, Tanz, Fingerspiel, Puppentischtheater oder einer gemeinsamen Geschichte aus einem Buch.

Mittwochs gibt es einen erweiterten Morgenkreis. Wir backen unsere Frühstücksbrötchen selbst. Diese essen wir donnerstags bei einem gemeinsamen Picknick, meist mit selbstgemachter Marmelade.


Am Donnerstag endet der Gruppen-Vormittag mit einer rhythmisch-musikalischen Stunde, den eine Musikpädagogin leitet. Die Themen hierfür sind mit uns abgestimmt.


Es gibt kein Mittagessen. Die Kinder werden bis 13.30 Uhr abgeholt.




Themen


Im Jahreslauf werden mit den Kindern einzelne Themen bearbeitet, nach denen sich die Lieder, Tänze und Fingerspiele, aber auch Versuche, Experimente, Beobachtungen und Bastel- und Werkarbeiten richten.

So werden z.B. nach den Sommerferien Sonnenblumen genau beobachtet, gemalt, gebastelt, auseinander genommen und die Kerne auch gegessen.

In der folgenden Erntezeit werden die Kornähren untersucht, gedroschen, gemahlen und zu Brötchen verarbeitet. Äpfel werden geerntet, untersucht und zu Saft, Mus und Kuchen verarbeitet. Alles wird mit Liedern, Tänzen, Gedichten usw. begleitet.

Wir pflücken Brombeeren, die wir zu Marmelade verkochen.

So geht es im Jahr weiter, so dass es immer zum Prozesserleben kommt.

Die verschiedenen Feste im Jahreslauf sind die Höhepunkte, bei denen auch die Eltern beteiligt sind. Dabei greifen wir auch christliche Bräuche auf, z.B. mit dem Laternelaufen, dem Adventssingen und dem Krippenspiel vor Weihnachten.



Bildungsangebote


Die verschiedenen Bildungsangebote sind in den gelebten Alltag integriert:


Soziale und emotionale Kompetenzen werden weiterentwickelt im täglichen Miteinander. Sehr viel Bildung findet hier im freien Spiel statt. Gemeinsamkeit erleben, sich gegenseitig helfen, abwarten, die eigenen Gefühle zeigen, zur Ruhe kommen. Konflikte gehören im Miteinander dazu und stellen Lernmöglichkeiten dar. Selbständigkeit stärkt das Selbstbewusstsein.


Sprache wird in erster Linie durch individuellen Austausch im Gespräch, Gedichte, Finger- und Mundspiele und Geschichten gefördert. Den Kindern stehen darüber hinaus Bilder- und Sachbücher zur Verfügung.


Im Tagesverlauf werden immer wieder Symbole und Buchstaben entdeckt, die neugierig machen auf das Geheimnis unserer Schriftsprache.


Mathematische Grunderlebnisse haben wir immer wieder durch das Zählen der Kinder und des Spielzeugs. Wir nehmen Räume und Abstände im Kleinen wie im Großen wahr. Geometrische Formen werden dem Alter der Kinder zugeordnet. Beim Backen und Kochen müssen wir wiegen und messen.


Naturwissenschaften entdecken wir vor allem durch das Spiel mit Naturmaterialien wie Sand, Wasser, Holz. Beobachtungen und Erleben von z.B. Ebbe und Flut, dem Stand der Sonne, Wetter in jeder Form, Veränderungen aufgrund der Jahreszeiten. Aber auch durch Experimente mit Feuer, Wasser, Luft und Erde. Beobachtungen in der Natur und immer wieder säen, pflanzen, pflegen und ernten.


Draußen arbeiten die Kinder viel mit Werkzeugen wie Säge, Hammer, Schnitzmesser, Bohrer, Hobel und Seilen.

In der Natur sammeln die Kinder positive und gesunderhaltende Erfahrungen durch viel Bewegung, z.B. Klettern, Laufen oder Balancieren.

Angewandten Umweltschutz lernen die Kinder z.B. beim häufigen Müllsammeln. Mit Pfandflaschen bezuschussen wir unsere „Theaterkasse“. Gerne recyclen wir Materialien bei Bastelarbeiten.


Die Angebote sind für alle Kinder gleich, wobei die jüngeren eher mitlaufen und die älteren Kinder mehr gefordert werden. Bei Aktivitäten für die Vorschulkinder teilen wir die Gruppe mitunter für ca. 20-30 Minuten.



Erziehungspartnerschaft


Wir Tageseltern verstehen uns als „Entwicklungsbegleitende“ und stehen in engem Austausch mit den Eltern.


Die Eingewöhnungszeit nutzen wir intensiv, um auch die Familie des Kindes kennenzulernen, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Nach unserem partizipatorischen Eingewöhnungsmodell erkunden die neuen Kinder gemeinsam mit einem Elternteil unsere Einrichtung. So lernen beide den Tagesablauf, die anderen Kinder und die Tageseltern sowie die räumliche Situation kennen. Der Elternteil ist für das Kind immer in greifbarer Nähe und nimmt am Ablauf teil.

Wenn das Kind sich wie in gewohnter Umgebung offen und neugierig zeigt, kann mit kurzen Trennungsphasen begonnen werden.


Nach der Eingewöhnungszeit gibt es nahezu jeder Zeit Möglichkeit für Tür- und Angelgespräche, um weiterhin im Austausch zu bleiben.


Um jedes Kind individuell in seiner Entwicklung fördern zu können, be(ob)achten wir die Kinder regelmäßig. Die wahrnehmenden, ressourcenorientierten Beobachtungen dokumentieren wir z.B. in Form von persönlichen Briefen, die die Kinder in sogenannte Portfolio-Ordner abheften. Den eigenen Ordner nimmt jedes Kind am Ende seiner Dreckspatzenzeit mit nach Hause.

Beobachtungen dienen uns auch als Vorbereitung für die möglichst jährlich stattfindenden Elterngespräche, sowie als Möglichkeit, unsere eigene Arbeit zu reflektieren.


Ein Elternabend für alle Eltern wird zu Beginn des Spielgruppenjahres angeboten.


Zu besonderen Anlässen, z.B. der Apfelernte in Haseldorf, oder aber auch das Faschingsfest freuen wir uns jedes Jahr, wenn einige Eltern die Aktivität unterstützen können. Zu den Festen am Nachmittag sind natürlich alle Familienmitglieder eingeladen.

Da wir unsere eigene Kultur nicht als einzig richtige werten, freuen wir uns darüber hinaus, wenn es Gelegenheiten für unsere Spielgruppe gibt, auch Einblicke in andere Kulturen zu erhalten.